Dänu
Brüggemann "Eis für e Blues und di" (CD
Zyt 4091)
Release: April 2005
Folker!
4/2005 (D)
Dänu
Brüggemann ist ein Reisender. Einerseits reist er schon
lange auf der musikalischen Route 66 Amerikas - auch sein neuestes
Werk lehnt sich an den Blues, Americana und American Folk an.
Andererseits liebt es Brüggemann, Reisen in die Tiefe der
Seele seiner Mitmenschen zu unternehmen. Ist er der Essenz dieser
Charaktere auf der Spur, schießt er Momentaufnahmen ihres
Seelenzustands. Wo er die Akteure, wie etwa auf Bogarts, früher
noch dunkelschwarz und bitterböse malte, zeichnet er auf
Eis für e Blues und di liebevolle Charakterdarstellungen.
Seine Liebe gilt den Menschen auf der Schattenseite, den Säufern,
den zu kurz Gekommenen, seelisch Geschundenen. Die mögen
zwar alle den Blues haben, aber ihr Blues verleiht ihnen auch
Kraft. "Lea" zum Beispiel, deren Ex ihr die Existenzberechtigung
absprach, erholt sich langsam unter dem Olivenbaum. Dänu
Brüggemanns Lieder zeigen eine Stimmung, ein Bild, mehr
nicht. Gutgemeinte Durchhalteparolen und Lösungsansätze
sind nicht seine Sache. Musikalisch werden die Songs kongenial
umgesetzt vom Produzenten und Gitarristen Richard Köchli.
Köchli ist, wie Brüggemann, schon lange Jahre der
amerikanischen Rootsmusik auf der Spur. Gemeinsam schaffen sie
Lieder, die tragen und auch Spaß machen für Ohren,
die dem Schweizerdeutschen nicht mächtig sind. Dänu
Brüggemann beweist mit dieser CD aufs Neue, dass er einer
der stärksten Schweizer Liedermacher ist.
Concerto
5/2005 (A)
Dänu
Brüggemann, der Liedermacher aus Bern, hat sich auf diesem
Dialektalbum einer Band versichert, die den Blues suptil einfliessen
lässt, allen voran der geniale Luzerner Slide-Gitarrist
Richard Koechli (der Celtic-Blues-Spezialist zeichnet überdies
für die superbe Produktion verantwortlich). Mag der Blues
damit auch als Wurzel der Platte fungieren, seine Kinder von
Rock und Pop übernehmen indessen das Kommando, lassen bisweilen
Erinnerungen an die kölschrockenden Kollegen von BAP aufkommen.
Einzelne Songs herauszugreifen, ist angehörs des ausgezeichneten
Materials fast unfair, doch muss auf Tracks wie das bluesende
Titellied einfach ebenso verwiesen werden wie auf das rockende
"Gaudeamus" oder das zydecolastige "Dobermann".
Die Texte beweisen Tiefgang - soweit sie in unseren Breiten
verständlich sind - und fügen sich in das abwechslungsreiche
Konzept, das im "hidden track" mit einem Kulturdialog
endet. Ein Album voller Sorgfalt, musikalischem Einfühlungsvermögen
und Spass. Tolles Teil!
www.trespass.ch
- Juni 05
Ein quecksilbrig
schweres Werk mit Tiefgang, eben Blues...
"Dr Stei ufläse u dr Bärg ds düruf trage"
beschreibt mit wenigen Worten das Werk von Dänu Brüggemann.
Mit rauer, herber Stimme, halb singend, halb erzählend
trägt der Mundart-Blueser seine nicht ganz einfachen Geschichten
vor und fordert seine Zuhörer mit verworrenen Wortspielen
und verschlüsselten Botschaften. Der Wortkünstler
schafft es gezielt, Atmosphäre und Stimmungen in Worte
zu fassen, dass man sich damit zu identifizieren vermag. Zusammen
mit dem Slide-Gitarristen Richard Koechli und begleitet von
Pat Berns sowie Peter und Ueli Enderli entstand ein schaurig-trauriges
Werk für nachdenkliche Momente. Überzeugt euch selbst...
Neue
Luzerner Zeitung - 11.Mai 05
Das ist
Berner Musik. Man hört es schon den Texten an. Doch ganz
ohne Innerschweiz wäre es nicht gegangen. Der Luzerner
Ausnahmegitarrist Richard Koechli hat's produziert, aufgenommen
und gemixt, dazu spielt er, unter anderem, freilich seine formidablen
Gitarren. Dänu Brüggemann ist der Liedermacher, der
sich viele Jahre Zeit gelassen hat für neue Songs. So ist
das versammelte Material schön ausgereift. Klar, er hat
den Blues (und den Folk und den Rock) - Doch sein Blues ist
nicht von der "Jommeri"-Sorte, vielmehr hat er zwischen
balladesk und rockig losgehend 13 Titel eingespielt, die besinnlich
sein können, nachdenklich, feine Beobachtung, auch mal
eine Satire. Er hat Geschichten zu erzählen, mit Witz und
Intelligenz umgesetzt. Oder er findet zu originellem Ausdruck
wie in "Heit dir mi Blues?". Die Band spielt flott
voran, mehrere gute Gäste sorgen dafür, dass alles
noch vielfältiger wird. Jenseits von Berner Banal-Pop,
wie er sonst oft zu hören ist.
www.cede.ch/toptips
- 9.Mai 05
Geniales
Teil - Nachdem ich mir nun endlich die neue CD von Dänu
Brüggemann reingezogen habe bin ich echt begeistert von
der Ausgabe. Zwei Stücke darunter würde ich sogar
sehr weit vorne in den Charts vermuten. Freue mich auf alle
Fälle schon auf eine warme Sommernacht an einem Open-Air
um das Live Programm zu bestaunen. Für einen Blues Fan
unbedingt empfehlenswert!!!
Ensuite,
Kulturmagazin - April 05:
Vielleicht
ist Dänu Brüggemann noch mehr als Polo Hofer und Stiller
Has der eigentliche Vertreter des Berner Klangs - sofern es
den überhaupt gibt. Blues mag nicht mehr im Trend sein,
doch dafür ist dieses Album umso länger hörbar.
Und den Blues zu spielen, liegt nicht jedem, Dänu schon.
Das Album ist überraschend rau und schwer und tanzt gleichzeitig
seine ganz eigenen Schritte, ganz leicht und ohne Angst, einen
falschen Tritt zu wagen. Muss es auch nicht. Dänu Brüggemann
und seine Crew haben was ganz spannendes produziert.
Bieler
Tagblatt - 27./28.April 05
Intelligente
Texte, verpackt in rockigen Ohrwürmern; aber auch in sanften
Balladen und über allem der traurig-schöne Mantel
des Blues. Das ist das neue Album "Eis für e Blues
und di" des Berner Liedermachers Dänu Brüggemann.
Fünf Jahre hat sich Brüggemann für diese CD Zeit
gelassen und seiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
"Eis für e Blues und di" distanziert sich klar
vom oberflächlich-banalen Einheitsbrei, der einem vorgesetzt
wird.
Luzerner
Woche - 27.April 05
Dänu
Brüggemann ist vermutlich auch so einer, dessen Anwesenheit
erst bemerkt wird, wenn er weg ist. Wie im Song "Jordan".
Berndeutsche Texte, die unsere Befindlichkeit auf den Punkt
bringen, kennt man seit Mani Matter. Was Brüggemann von
diesem aber unterscheidet, ist sein Flair für Blues. Weil
Blues die Mutter aller Befindlichkeiten ist. Und weil Richard
Koechli für diese CD als Produzent und Saitenvirtuose verantwortlich
zeichnet. Wenn Brüggemann weg wäre, würde es
vielleicht niemand bemerken. Aber der Schweizer Musikszene würde
einiges fehlen.
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